Wir hatten Gräber und ihr hattet Siege

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Wir hatten Gräber und ihr hattet Siege,
wir haben für euch unsere Finger gerührt,
wir fraßen zu lange gezuckerte Lüge
beim falschen Wirt.
Wir haben euch eure Kriege geführt,
jetzt führen wir unsere Kriege.
Die erzenen Reiter auf den Heldenplätzen
die waren nie unsere Retter,
die reichen Schlösser voll geräuberten Schätzen
zeugen von den Opfern unserer Väter.
Das hat sich bis heute nicht geändert,
das blieb sich bis heute gleich:
Der Reichtum, den wir schaffen,
der macht die Reichen reich.
Wir bauten Schlösser und ihr last Gedichte
ihr saßt im Sattel und wir waren geduckt.
Wir lebten zusammen, doch nur eure Berichte wurden gedruckt.
Wir haben eure Geschichte geschluckt,
jetzt machen wir unsere Geschichte.
Wir wollen die Wahrheit, die ganze Wahrheit haben,
durch eure Lügen ging sie uns verschütt.
Wir wollen unsere Geschichte ausgraben und unsere Toten mit.
Denn auch ihr Scheitern lehrt uns jeden Schritt,
jetzt, da wir die neuen Kämpfe haben.
Die erzenen Reiter auf den Heldenplätzen
die waren nie unsere Retter,
die reichen Schlösser voll geräuberten Schätzen
zeugen von den Opfern unserer Väter.
Das hat sich bis heute nicht geändert,
das blieb sich bis heute gleich:
Der Reichtum, den wir schaffen,
der macht die Reichen reich.
Was sich bis heute nicht geändert hat,
das kann sich sehr schnell ändern,
einem einigen Volk gehört sein Staat,
das gilt in allen Ländern.
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Quelle

Prolog, Proletenpassion, (Text: Heinz R. Unger, 1976).