Reiner Braun am 29.10.2025:Hunderttausende

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„Ein großer Krieg wird politisch vorbereitet“ – Wo steht die Friedensbewegung dabei? |
In den sozialen Medien finden sich doch recht viele Stimmen gegen den Krieg. Und es sind vor allem viele Menschen auch über Altersgrenzen hinweg. Zahlreiche Posts und Kommentare erzählen davon. Auf der anderen Seite: Es gibt einen Unterschied zwischen dem, was im Netz zu sehen ist, und dem, was sich draußen in der Realität abspielt. Ein paar hunderttausend Likes unter einem Post sind das eine, das andere sind ein paar hunderttausend Menschen auf der Straße. Wie sehen Sie das?
Nichts, aber auch gar nichts kann die Mobilisierung der Straße ersetzen. Sie bleibt das A und O des gesellschaftlichen Protestes. Sie ist Ausdruck unserer Stärke oder unserer Schwäche. Trotzdem sind die sozialen Medien heute wichtig, ja unverzichtbar:
- In der Hilfe für die Mobilisierung für Aktionen. Sie sind das Tool des Protestes.
- In der Verdeutlichung der Unterstützung für Forderungen und Protest.
- In der Organisierung von Solidarität.
- Als Aufklärungs- und Informationsinstrument. Hier müssen Fakten und Argumente gesammelt, ergänzt ausgetauscht und diskutiert werden.
- Als Informationspool.
- Als Diskussionsforum besonders auch für eine vielfältige internationale Kommunikation.
Dabei sollten sicher niemals ihre Ambivalenz als Informations- oder Desinformationsmedium unterschätzt und die Eigentumsverhältnisse sowie damit untrennbar verbunden Profitinteressen beachtet und berücksichtigt werden. Dazu gehört auch, die Funktion des „Abtauchens in virtuelle Welten“ als Teil der Demobilisierungsstrategie zu thematisieren.
Das Interview führte Marcus Klöckner.
Dieses Interview erscheint auf PhenixXenia.org mit Genehmigung der Nachdenkseiten wo es am 29. Oktober 2025 erstmals publiziert wurde.