Dialog Bürger – Philosoph

Aus phenixxenia.org
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Xx left white.png Xx toc white.png Xx right white.png
Xx left white.png

BÜRGER:

Die Situation ist klar, die Zeit ist reif,
weshalb ich in die Zügel greif,
doch brauche ich, ich sag‘s wie‘s ist,
ein ideologisches Gerüst.
Das bringt mir Richtung in die Gärung -
die Philosophie der Aufklärung.

PHILOSOPH: Angesichts der Entwicklung aller Naturwissenschaften, der neuen Erkenntnisse und Erfindungen, sowie auch angesichts des wachsenden Selbstbewußtseins der Bürger lassen sich bestimmte Dogmen also unbewiesene Behauptungen nicht mehr länger aufrechterhalten, auf die sich die Herrscher bisher stützten, etwa, daß diese, ihre alte Welt gottgewollt und die beste aller Welten sei...

Ich lieferte den Überbau
und die Ideale:
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit,
das ganze Liberale.

Gleichheit rot, Freiheit weiß, blau die Brüderlichkeit, das ist die Tricolore!

PROLETARIER: Was ist eigentlich Freiheit?

PHILOSOPH: Die Freiheit ist ... weiß!

PROLETARIER: Wer möglichst viele Möglichkeiten hat, dessen Freiheit ist es. Hat der Arbeiter möglichst viele Möglichkeiten, ist es die Freiheit des Arbeiters. Hat das Kapital möglichst viele Möglichkeiten, ist es die Freiheit des Kapitalisten. Schau um dich, wer möglichst viele Möglichkeiten hat, und du weißt, wessen Freiheit das ist.

Xx right white.png
Xx left white.png XX toc white.png Xx right white.png

Quelle

Die Revolution der Bürger, Proletenpassion, (Text: Heinz R. Unger, 1976).