Amsel und Spatz (Gisela Kibele 2014)

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Denkt ein kleiner Vogelmatz,
„Piep“ – es war ein kleiner Spatz,
„beinah’ hätt‘ ich es vergessen,
ich will doch noch etwas fressen.“
Schnell hat er auch was entdeckt,
einen Wurm, der ihm so schmeckt.
Als er hat den Wurm genossen,
ist die Amsel sehr verdrossen.
„Dieser Wurm hat mir gehört!“
ruft der Amselhahn empört.
„Warte nur, dich wird‘ ich packen!“
schreit er und fängt an zu hacken
nach dem kleinen Vogelmatz.
Fort fliegt gleich der kleine Spatz
auf ein Dach dort in der Nähe,
dass die Amsel ihn nicht sähe.
Husch – die Amsel hinterdrein:
„Wart, dich krieg ich, Straf’ muss sein.“
Und die beiden Vögel sprinten;
Spätzchen vorn, die Amsel hinten.


Vogelmatz piept Weh und Ach,
beide rennen über’s Dach,
Fast kann Amsel ihn erwischen,
doch der Spatz springt zu den Büschen
und versteckt sich im Geäst.
Kommt die Amsel nach, sie lässt
jetzt in Ruhe diesen Kleinen.
Nächstenliebe, kann man meinen.
Doch sie ruft: „Du Kleiner, da,
Komm mir bloß nicht mehr zu nah‘!“
Dreht sich um und springt hinunter;
sie sucht neue Würmer, munter.


Die Verfolgung ist geschehen;
habe es selbst genau gesehen.
Doch ob alles so gewesen -
nun, es ist doch gut zu lesen.


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