Pflanzaktion des Rh/N-Kreis am Tag des Waldes 21.03.2025

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Begleitende Informationen zur Roteichen-Pflanzaktion anläßlich des Tages des Waldes 2025.

Alt- und Totholzkonzept
Allgemeines
  • Alt- und Totholz (ab hier AuT) bietet Lebensraum für zahlreiche Arten, spielt im Wald eine wichtige Rolle und trägt maßgeblich zum Erhalt und zur Stärkung der biologischen Vielfalt bei.
  • Erhalt der Biodiversität stellt das zentrale Ziel der Naturschutzstrategie Baden-Württembergs dar. Die Sicherung von ausreichend AuT-Vorkommen ist somit von besonderer Wichtigkeit.
  • Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) und die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz in Karlsruhe (LUBW) haben gemeinsam ein Konzept entwickelt, mit dem Alt- und Totholz im Wirtschaftswald langfristig erhalten bzw. bereitgestellt und systematisch in die Waldbewirtschaftung integriert wird.
  • Das AuT-Konzept dient als vorsorgendes Schutzkonzept zum einen der Einhaltung der artenschutzrechtlichen Vorschriften und zum anderen der Erhaltung und Wiederherstellung des günstigen Erhaltungszustandes der vom AuT-Konzept erfassten Arten und deren Lebensräumen und schafft hierdurch Rechtssicherheit für die tägliche Waldbewirtschaftung.
  • Große Gruppe von Arten profitieren grundsätzlich vom Erhalt von Altholz, Totholz und habitatbäumen z.B.: Schwarz-, Grau- und Mittelspecht, Höhlenbrüter wie Hohltaube, Raufuß- und Sperlingskauz, baumbrütende Greifvögel, heimische Fledermausarten sowie bestimmte Moose und Käfer
Umsetzung
  • Ausweisen von Habitatbäumen, Habitatbaumgruppen und Waldrefugien, Belassen von liegenden Totholzanteilen.
    • Habitatbäume: Bäume mit Habitateigenschaften wie Großhöhle, Großhorst, Fortpflanzungs- oder Ruhestätten. Werden forstlich nicht genutzt
    • Habitatbaumgruppen: Ein oder mehrere Habitatbäume mit umgebenden Bäumen. Z.B. Gruppe mit 15 Bäumen je 3ha, ausgewiesen bis zum Absterben.
    • Waldrefugium: Bestandesteile oder Kleinbestände von 1-3 ha, die natürlicher Entwicklung bzw. Zerfall überlassen werden. Kriterien wie: Alter, extensive Bewirtschaftung, besonderer Standort, zum Schutz besonderer Artvorkommen, spezieller Schutzstatus. Auf Dauer eingerichtet.
Infos zum Bestand und zum Waldrefugium
  • Revier 71 Betrieb 66 Kreiswald, 6/1/b13 1,3 ha Fläche,
  • 2023 ausgewiesen
  • Buchenaltholz mit beigemischten Kiefern im Herrschenden, Vorkommen von Habitatstrukturen, hoher Totholzanteil, Altbuchen lösen sich langsam auf, Spechthöhlen, Wasserlöcher etc.
Die Roteiche (Quercus Rubra) als Baum des Jahres 2025
  • Wurde um 1700 wegen der schönen herbstfärbung als Park- und Alleebaum eingeführt. Gewann Anfang des 20. Jahrhunderts mehr und mehr Bedeutung für die Forstwirtschaft.
  • Die Roteiche verdankt ihren Namen den Blättern, die sich im Herbst leuchtend orange bis rot verfärben. Die ansonst dunkelgrünen Blätter sind mit zehn bis 25 Zentimetern relativ groß, sehr tief eingeschnitten mit vorne spitz zulaufenden Lappen.
  • Die graue Rinde bleibt lange glatt, später wird eine nicht sehr tiefrissige Borke gebildet.
  • Eher geringe Ansprüche an den Boden, liebt lockere, kalkarme Böden und feucht mildes Klima. Kommt auch mit gemäßigt wasser- und nährstoffversorgten Standorten klar.
  • Kann erfolgreich in Reinbeständen und als leistungsstarke Mischbaumart angebaut werden
  • Resistenter gegen Schädlinge als heimische Eichenarten, da ursprünglich gebietsfremd.
  • Etwas schattenverträglicher und zuwachsstärker als heimische Eichenarten. Dafür aber geringere Holzaqualität
  • Heute gilt die Roteiche in West- und Mitteleuropa als eine der am weitesten verbreiteten gebietsfremden Baumarten.
Wuchshülle Arbotrade
Wuchshülle allgemein
  • Verbiss-Schutz, Schaffung von positivem Klima (Gewächshauseffekt), Schutz vor Überwachsen durch Konkurrenzvegetation.
  • Früher aus Kunststoff -> Problem: Plastik im Wald. Heute abbaubar. Optimierung wichtig, manche Hüllen zerfallen zu schnell und bieten nicht lange genug Schutz, andere verrotten zu langsam.
Produkt von Arbotrade
  • Entwickelt unter der Leitung von Prof. Dr. Sebastian Hein der Hochschule Rottenburg durch Konsortium aus Wissenschaft, Industrie, forstlichen Praxispartnern und Prüflaboren.
  • Ziel war es eine Wuchshülle zu entwickeln, die den herkömmlichen Produkten in nichts nachsteht aber zu 100% biologisch abbaubar ist ohne Rückstände wie z.B. Mikroplastik zu hinterlassen.
  • Produktion und Testphase wurde wissenschaftlich begleitet, 3 Jahre Monitoring.
  • Bei Produktion wird weniger Energie verbraucht als bei herkömmlichen Produkten.
  • Werden ausschließlich in Baden-Württemberg produziert.
  • Sobald sie in Kontakt mit Waldboden kommt beginnt der Abbauprozess, hält für ca. 4-5 Jahre.
  • Gute Lichtdurchlässigkeit, schützt vor Wildverbiss.