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- Vor vielen Jahren kam ich aus dem Norden;
- schaut mich nur an: das ist aus mir geworden.
- Zuerst war ich im Schwarzwald, doch danach
- zog ich nach Stuttgart an den Nesenbach.
- Dort traf ich ihn, den echten, rechten Schwãb',
- an den ich schnell mein Herz verloren hãb'.
- Bald hemmer g'heiert; später, mit 'em Kend,
- nach Ingersche mir nã umzoge send.
- Des war net gut; die Leit im Haus, die hend
- net leide kenne onser klois, klois Kend.
- Des hot koin Wert ghätt, derwäge hemmer gschaut
- unn henn in Diefebach a Heisle fer ons baut.
- En zwoite Bue isch komme, des war recht,
- no hemmer zwoi ghett, des war gãritt schlecht.
- Mir senn do bliebe, fast gar 50 Johr,
- derweil send grau scho worde onsre dunkle Hoor.
- Jetzt hemmer Ruh im Haus, mir senn scho hier alloi,
- die Jonge senn lang fort, mir senn grad nur noch zwoi.
- Mir schaffe halt, wie mer im Alter schafft,
- im Garte und im Heisle a und des braucht Kraft.
- Mir wisse gar net, was no älls passiert,
- wo nã ons onser Lebe bald no führt.
- Doch semmer no guat druff, es werd scho alles recht;
- jã, kemmer sãge, onser Läbe war itt schlecht.
- Solang des Esse und des Trenke schmeckt,
- solang die Sonn' uns no an jedem Morgen weckt,
- dã freie mir uns jede Tag uff's Neu;
- denn wenn das Leben um ist, ist's vorbei.
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Rechte
© 8. Oktober 2015 Gisela Kibele
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